16.11.2022
Internationaler Tag der Toleranz
Der
Projektkurs der Q1 war aus diesem Anlass am 22.11.22 in Köln, um
dort verschiedene Gotteshäuser der drei monotheistischen
Weltreligionen zu besuchen und religiöse Gegenstände
aus dem asiatischen Bereich zu bestauen.

Als
wir in Köln angekommen waren, haben wir erstmal die Treppen
erklommen und uns danach vor dem Dom
versammelt. Frau Gründer hat uns dann ein paar Informationen
zum Dom gegeben und wie viel Zeit wir haben im Dom. Da es draußen
jedoch sehr windig und kalt war, hat Frau Gründer sich beeilt
und wir durften direkt, nach einem Gruppenfoto, in den Dom gehen. Da
wir für ihn jedoch keine Führung hatten, hat sich jeder im
Dom, dass angeschaut was er wollte und hat ein paar Fotos vom
architektonischen Meisterwerk gemacht. Besonders schön
waren die ganzen Buntglasfenster, auf denen Personen und
Situationen abgebildet waren und die Bilder von Personen (mit
Ausnahme des Richterfensters, das nur aus farbigen Quadraten
besteht). Außerdem haben manche für eine verstorbene,
geliebte Person eine Spende dagelassen, um eine Kerze anzuzünden.
Nachdem dann unsere Zeit im Dom vorbei war, haben wir uns alle wieder
draußen versammelt, um als Gruppe zu unserem nächsten Ziel
zu gehen, der Synagoge.
Wichtig:
Nur im Dom sind Abbildungen von Menschen in den Fenstern und als
Bilder vorhanden, das ist in Synagogen und Moscheen verboten. Nur
Männer müssen ihre Kopfbedeckung abnehmen. Die
Tradition, dass Männer in einer Kirche ihren Hut oder ihre Mütze
abnehmen sollen, geht auf einen Text in der Bibel zurück. Im 1.
Korintherbrief kritisiert Paulus Männer, die mit einer
Kopfbedeckung in das Gotteshaus gehen. Denn die Kopfbedeckung eines
Mannes war damals ein Zeichen für Ehre und Herrschaft. Und da in
einer Kirche allein Gott die Ehre gebührt, zeigt ein Mann
also Demut und Ehrerbietung Gott gegenüber, wenn er Hut oder
Mütze absetzt. Bei Frauen ist laut Bibel genau das Gegenteil der
Fall: Eine Kopfbedeckung – früher oft der Schleier –
gilt als Zeichen der Ehrerbietung und Demut gegenüber Gottes
Gegenwart. Diese Tradition gilt auch heute noch in katholischen und
orthodoxen, aber auch in vielen protestantischen Kirchen: Frauen
und Mädchen müssen ihre Mütze nicht absetzen. Die
Gläubigen tauchen ihre Fingerspitzen beim Betreten des Doms in
Weihwasser (geweihtes Wasser) und bekreuzigen sich.
Nach
dem Besuch im Dom haben wir uns auf den Weg zur Synagoge
in der Roonstraße gemacht. Dort angekommen wurden wir von einer
netten Dame, die selbst Jüdin ist, im Empfang genommen. Sie
führte uns zuerst in einen Flur, der als Museum genutzt wird, um
uns die Geschichte der Synagoge und religiöse Gegenstände
zu zeigen. Unsere Führerin ging sehr detailiiert auf die
Geschichte der Juden in Köln ein. Die jüdische Gemeinde
in Köln gilt als die älteste nördlich der Alpen. Nach
ca. einer Stunde haben wir uns auf den Weg zur die Etage gemacht. Die
zweite Etage war abgedunkelt, da diese mit Gedankwänden zur
Erinnerung an den Holocaust eingerichtet war. Von den 18.000 Juden,
die vor 1933 in Köln
gelebt hatten, waren nach dem Krieg noch 50 in Köln am Leben
geblieben.
In
der dritten Etage (dem Frauenbereich) hatten wir einen guten Blick
auf den eigentlichen Synagogenraum. Wir konnten uns hinsetzen
und erhielten Informationen über die jüdiche Religion und
Sitten und Gebräuche und konnten Fragen stellen und diskutieren.
Dabei hat sch herausgestellt, dass es einige Unterschiede zu den
anderen Religionen gibt. Im Judentum stehen die Frauen höher als
die Männer. Deshalb müssen die Männer regelmäßig
in die Synagoge gehen, die Frauen müssen das nicht (ähnlich
wie im Islam). Zudem muss der Mann in der Synagoge eine Kopfbedeckung
tragen, die Frau nicht. Im Judentum ist die Familie das wichtigste,
deshalb sollte der Rabbi eine große Familie gründen.
Zuletzt ist uns beim Eingang aufgefallen, das zwei Polizeiwagen vor
der Synagoge standen und sie 24h/7 bewachen, auf grund von
vergangenen Anschlägen auf andere Synagogen in Deutschland.
Nach
der Mittagspause trafen wir uns im Rautenstrauch-Joest-Museum
wieder. Wir
sind in kleinen Gruppen durch das Museum gegangen. Es zeigt die
Kulturen der Welt und ist das ethnologische (völkerkundliche)
Museum Kölns. Wir konnten im Museum verschiedene kulturelle
und religiöse Bereiche entdecken und nachlesen. Die
Aus-stellungsstücke haben die jeweilige Religion anders,
aber gut verständlich dargestellt. Manche Bereiche wurden sehr
hell, andere wieder sehr dunkel präsentiert. Teilweise wurden
die kulturellen Bereiche auch durch Videos, Grafiken und Berührungen
erfahrbar gemacht. Hauptsächlich gab es Ausstellungsstücke
aus dem Hinduismus und Buddhismus, aber auch aus anderen asiatichen
Bereichen (Indien und Türkei), aus Afrika und Nordamerika.
Es war in mehrere Etagen aufgeteilt, wo jeweils ein bestimmter
Bereich (Türen, Wohnen, Kleidung, Schmuck, Masken,
Bestattungsriten, etc) präsentiert wurde. Man konnte zu jedem
Bereich auch verschiedene Audios anhören, um vieles über
das Museum und die Kunstgeschichte zu erfahren. Anfangs wurden
viele Wandmalereien gezeigt, sowie verschiedene Arten von
Kampfschwerten und -messern. Wenn man weiterging kam man zu
einem Video über Asien und dann sah man die bunte und hoch
angesehene Kuh des Hinduismus. Zum Schluss konnte man noch
Schmuckstücke und andere Sachen als Erinnerung oder Mitbringsel
kaufen.
Es
war schon fast dunkel geworden, alswir an der Zentral-Moschee
in Ehrenfeld ankamen. Zuerst wurden wir im Eingang aufgenommen und
wurden gefragt was wir schon über den Islam wissen. Im
Nachhinein wurden wir gefragt, was wir von der Optik der Moschee
halten und was sie ähnlich sieht, da viele Besucher die Moschee
nach Star Wars Elementen ähneln. Nach der kurzen Rede vor der
Moschee durften wir unsere Jacken und Taschen in einem Raum
einschließen. Vor dem Betreten der Moschee mussten wir unsere
Schuhe in einen Spind legen. Schülerinnen, die das Gebet nach
beten wollten, durften nach beten im Frauen-Bereich. Auch haben wir
gelernt, dass sich Frauen im Bereich der Männer aufhalten
dürfen, aber Männer sich nicht im Bereich der Frauen
aufhalten dürfen. Danach haben wir uns in einem Kreis
versammelt und haben über den Islam gesprochen, auch haben
wir über das Design der Moschee gesprochen. Wir fanden sie
wunderschön, atemberaubend und sehr beeindruckend. An der Wand
der Moschee stehen besondere Namen von Allah und den Propheten. Auch
hat die Decke von der Moschee eine besondere Bedeutung (Halbmond
und Stern), dies haben wir auch da gelernt. Dann haben wir auch den
Muezzinruf und das Gebet miterleben können, außerdem haben
wir gesehen wie die Männer unten gemeinsam beten. Dann war es
Zeit, uns wieder anzuziehen und wir haben uns auf dem Weg zum
Ehrenfelder Bahnhof gemacht. Auch die ärgerliche Verspätung
der Bahn konnte uns die gute Laune nach all den Eindrücken nicht
verderben.

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