In allen Arbeitsgruppen erfuhren und arbeiteten die SchülerInnen zu der Frage, wie unterschiedlich in den verschiedenen Ländern mit Integration und Diskriminierung umgegangen wird und wie ein Konsens über soziale Werte in allen beteiligten Schulen helfen kann, Gleichbehandlung und Akzeptanz aller Schulmitglieder zu gewährleisten.
Im Gegensatz zur Kälte in Portugal herrschte auf der Insel La Réunion nach dem Zyklon Batsirai eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit sowie extrem hohe Temperaturen. Dort wurde schließlich eine Präambel für alle teilnehmenden Länder formuliert, in der die sozialen Werte beschrieben werden, die für alle Schulen gelten sollen.
Bei beiden Reisen, nach Portugal und nach La Réunion, wurden die Schüler*innen in den dortigen Unterricht eingebunden und waren in Gastfamilien untergebracht, was ihnen einen sehr authentischen und persönlichen Einblick in das Leben des Landes ermöglichte. Trotz möglicher Sprachbarrieren haben sich viele Freundschaften zu den Gastgeschwistern entwickelt, alle waren sich der Besonderheit einer solchen Erfahrung bewusst, bei einigen Abschieden gab es sogar Tränen.
Außer der Arbeit an gemeinsamen Werten durften die Delegationen auch kulturelle und geschichtlich bedeutsame Orte in der Umgebung von Resende in Portugal und St. Pierre auf La Réunion kennenlernen. Im Gegensatz zu Portugal, das sehr katholisch geprägt ist, war auf La Réunion die friedliche Koexistenz verschiedener Religionen sehr eindrucksvoll. Die Erasmus-Gruppe besuchte dort eine Moschee, einen chinesischen Tempel, eine christliche Grotte und einen hinduistischen Tempel. Ein Busausflug über die Insel brachte die Gruppe auch zu dem Vulkan Piton de la Fournaise auf einer Höhe von 2.600 m, der zu den aktivsten der Welt gehört. Auf dieser Höhe konnten alle dann wieder einmal durchatmen, da hier die Luftfeuchtigkeit deutlich geringer und europäischer war.
Ein weiterer Höhepunkt war eine Anhörung vor einem Richtergremium im Gerichtssaal von St. Pierre. Dort trugen alle SchülerInnen ihre vorbereiteten Plädoyers zum Thema ‚Verschlechterung der Situation von Frauen in Europa durch die Pandemie‘ vor.
Vor der Rückreise von La Réunion wurde erneut ein Zyklon gemeldet, einige Delegationen mussten früher abreisen, die deutsche Gruppe landete nach langem Nachtflug am Sonntag wieder wohlbehalten in Deutschland. Nun steht noch eine letzte abschließende Reise nach Bulgarien an, in der die Arbeit zum Thema ‚equality, variety, acceptance‘ mit einer künstlerischen und kreativen Umsetzung der Präambel abgeschlossen wird.