Stolpersteine

Am 12.11.2025 führten wir im Geschichtsunterricht der 12. Klasse eine von mir vorbereitete Stunde zum Thema Stolpersteine durch. Zu Beginn stellte ich in einer kurzen Präsentation vor, was Stolpersteine sind, und stellte die drei Stolpersteine in der Hofstraße, die an Simon Aaron Altbaum, Estera Altbaum und Regina Altbaum erinnern, vor. Im Anschluss beantwortete ich die Fragen der Klasse, sodass alle ein klares Verständnis der Hintergründe hatten.

Daraufhin gingen wir gemeinsam zu den Stolpersteinen. Vor Ort beschrieben viele aus der Klasse die Atmosphäre als bedrückend, da das Gedenken im direkten Anblick besonders nahegeht. Einige schilderten zusätzlich, dass sie sich die Familie Altbaum bildlich an diesem Ort vorstellen konnten, wie sie dort gelebt haben könnten und welchen Alltag sie möglicherweise hatten. Dies sorgte bei vielen für ein sehr persönliches und emotionales Erleben.
Im weiteren Verlauf entstand eine lebhafte Diskussion darüber, ob der Boden ein angemessener Ort des Gedenkens ist. Kritische Stimmen verwiesen darauf, dass die Steine leicht übersehen werden oder man unbewusst auf ihnen steht. Andere betonten dagegen ihre dauerhafte Sichtbarkeit und dass sie gerade dadurch im Alltag zum Nachdenken anregen.
Anschließend reinigten wir die Stolpersteine symbolisch. Danach sprachen wir über die Idee, mit Kreide etwas um die Steine herum zu gestalten. Obwohl anfangs eine Mehrheit dafür war, setzte sich letztlich die Meinung durch, dass bunte Kreide die Ernsthaftigkeit des Gedenkens abschwächen könnte. Daher entschieden wir uns bewusst dagegen.
Die Stunde verband fachliche Inhalte mit einem sehr persönlichen Moment des Erinnerns. Vor allem im Hinblick auf den 9. November , der ein Gedenktag der Reichspogromnacht 1938 (erste Schritte der Eskalation in der Judenverfolgung) darstellt. Also für uns ein Anlass, an die Opfer zu denken.